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Das Sender-Empfänger Modell (Kommunikation #2)

pensive ethnic man listening to answer in paper cup phone

Im ersten Teil unserer Reihe zu den Grundlagen der Kommunikation haben wir uns angeschaut, was Kommunikation eigentlich ist und warum sie wichtig ist. Wir haben auch darüber gesprochen, dass es immer wieder vorkommt, dass unsere Kommunikation nicht so klappt, wie wir uns das denken.

Heute möchte ich mit Dir mit dem Sender-Empfänger Modell (entwickelt in den 1940er Jahren von Claude E. Shannon und Warren Weaver) einen ersten Ansatz zeigen, wie wir uns Kommunikation etwas genauer vorstellen können. Vielleicht fällt Dir beim genauen Durchlesen auf, dass die beiden Herren einmal in einer Telefongesellschaft gearbeitet haben.

In diesem Modell stellen wir uns Kommunikation als die Übertragung einer Nachricht von einem Sender zu einem Empfänger vor.

Die Nachricht wird vom Sender kodiert, über den Kommunikationskanal übertragen, und dann vom Empfänger de-kodiert. Daraufhin sendet der Empfänger auf die gleiche Weise eine Rückmeldung bzw. ein Feedback zum Sender zurück.

Es muss also viel funktionieren, damit wir erfolgreich kommunizieren können. Die Nachricht muss erfolgreich kodiert und de-kodiert werden (und das auch noch mit dem gleichen Code). Und natürlich muss auch die Übertragung funktionieren. Dabei kann es beim Kommunikationskanal durch verschiedene Einflüsse immer wieder zu Störungen kommen.

Wie können wir uns das im Alltag vorstellen?

Schauen wir uns hierfür als Beispiel ein Telefonat an, dann sind die einzelnen Schritte intuitiv recht verständlich: Eine Nachricht wird vom Telefon als digitale Signale kodiert und über die Telefonleitung (den Kommunikationskanal) übertragen. Auf der anderen Seite wird das digitale Signal dann wieder zu Geräuschen de-kodiert.

Sicherlich haben die meisten von uns schon oft erlebt, dass bei Gesprächen mithilfe von Technik etwas nicht wirklich funktioniert hat. Fahren wir mit unserem Auto gerade durch einen Tunnel oder ein Funkloch, fängt das Gespräch an zu rauschen oder ist auch mal ganz weg. Oder wenn das WLAN einmal kurz flackert kann ein Skype-Gespräch auf einmal ganz schön mechanisch klingen.

Das gleiche Modell kann aber auch auf eine ganz normale Unterhaltung am selben Ort angewendet werden. Und da wird es dann noch etwas spannender.

Sprechen wir zum Beispiel in einer sehr lauten Umgebung miteinander, kann es sehr gut passieren, dass wir “nur die Hälfte verstehen” und damit also unser Kommunikationskanal gestört ist. Vielleicht hast Du ja schon einmal “Flüsterpost” gespielt und am Ende darüber gelacht, was aus dem ursprünglichen Wort bis zum letzten Empfänger in der Kette so alles geworden ist.

Ganz besonders schwierig ist es “den gleichen Code” für das Kodieren und De-kodieren zu haben: Wenn wir miteinander sprechen fließt in unsere kodierte Nachricht eine Menge ein, dessen wir uns in dem Moment oft gar nicht bewusst sind. Das sind dann Erfahrungen, Kultur, unsere Stimmung, Vorstellungen, unsere Körpersprache, und so weiter.

Als einfaches Beispiel schauen wir uns die Unterhaltung zweier Freunde nach einem Ausflug an. Sie unterhalten sich über einen Vogel, den sie gesehen haben. Beide haben einen völlig anderen Vogel gesehen. Da sie diesen in ihrer Mitteilung aber nur als “den tollen Vogel” kodieren, denken beide sie würden über den gleichen sprechen. So entsteht ein einfaches Missverständnis.

Es ist also gar nicht so einfach “störungsfrei” miteinander zu kommunizieren! Deshalb lohnt es sich in manchen Situationen genau darüber nachzudenken, wie unser Gegenüber wohl etwas, das wir sagen, “entschlüsseln” könnte und wie wir sicherstellen, dass die gleiche Nachricht ankommt, die wir auch senden.

In den nächsten Teilen wollen wir noch einmal etwas tiefer in das Thema eintauchen und uns genauer anschauen, wie wir Nachrichten kodieren und was da alles einfließen kann.

Wie ist es denn mit Dir? Kanntest Du das Sender-Empfänger Modell schon? Hast Du schon einmal gemerkt, dass Du und Dein Gegenüber gerade von etwas völlig anderem sprecht? Und habt Ihr es dann geschafft Eure Kodierung zu ändern zueinander zu kommen?

Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen.

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